Covid-19 ist eine Multiorgan-Krankheit
Das Corona-Virus Typ 2 ist für die Pandemie mit der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID 19) verantwortlich, die zu globalen Krisen mit angespannten Ressourcen im Gesundheitssystem geführt hat. COVID-19 ist heute als Multiorgan-Krankheit mit einem breiten Spektrum von Manifestationen anerkannt.
Folgestörungen und anhaltende Beschwerden bei einem Großteil der Erkrankten
Viele Patient*innen berichten – auch nach einem milden Verlauf der akuten Erkrankung – von vielfältigen Beeinträchtigungen. Treten diese jenseits einer Zeitspanne von vier Wochen ab der Infektion auf, bezeichnet man diese als Long-COVID. Halten die Beschwerden länger als 12 Wochen an – Mediziner sprechen dann von Persistenz – werden die Beschwerden als Post-COVID bezeichnet.
Multiorganerkrankung mit unterschiedlicher Ausprägung
Auch wenn die langfristigen Auswirkungen des Virus noch nicht vollständig erforscht sind, wissen wir, dass das Virus in vielen Organen zu langfristigen Auswirkungen mit unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann (Multiorganerkrankung).
Hierzu gehören:
• Müdigkeit – Antriebslosigkeit – Erschöpfung (Fatique) • Kopfschmerzen • Kurzatmigkeit • Angstzustände, Depressionen • PTBS -posttraumatische Belastungsstörung • Herzmuskelentzündungen • Herzklopfen, Herzrasen, erhöhter Blutdruck • Druck oder Schmerzen in der Brust • Gelenk- und Muskelschmerzen • Muskelschwäche • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme (brain fog) • Anhaltende Geschmacksstörungen • Geruchsverlust oder Phantomgeruch • Tiefen Venenthrombosen / Lungenembolien • Haarausfall, Erytheme • Magen- und Darmerkrankungen, Durchfall
Herausforderung für Patient*innen und medizinische Fachkräfte
Die Genesung von COVID-19 stellt Patient*innen und auch medizinische Fachkräfte gleichermaßen vor neue Herausforderungen, die wir mit einem multidisziplinären Team und auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse gemeinsam meistern.
Patient*innen berichten:
Ich hatte gar keine Kraft mehr. Meine Kraft reichte nicht einmal mehr für 200 Meter Weg.
Duschen war Schwerstarbeit und ging nur mit Unterbrechungen.
Zeitungsartikel lese ich mitunter 3mal weil ich nach dem ersten Mal nicht weiß, was ich gelesen habe oder zumindest die Hälfte vergessen habe.
Will ich mich auf etwas konzentrieren, dauert das unheimlich lange, weil ich alles mehrmals lesen muss.
Ihre Rehabilitation ist individuell
Während der Reha bieten wir unseren Patient*innen eine umfassende und koordinierte Betreuung durch ein breites Spektrum an Spezialist*innen, Therapien und Verfahren. Der Schwerpunkt unseres Programms liegt auf einer exakten Diagnosesicherung durch den EInsatz umfangreicher Assessments und funktioneller Tests, um eine Prozess-Steuerung vornehmen zu können. Zudem liegen Informationsvermittlung und Selbstbefähigung in unserem Fokus.
Wir erarbeiten gemeinsam mit den Patient*innen einen individuellen Behandlungs- und Therapieplan, der Expert*innen aus folgenden Bereichen einschließt:
• Innere Medizin: (Sport-) Kardiologie, Gastroenterologie, Hämatologie • Psychologie • Sozialarbeit • Physikalische und Beschäftigungstherapie • Bewegungstherapie, Ergotherapie • Atemtherapie (nach schwerer Lungenentzündung oder Lungenembolie) • Kognitive Therapie (Hirnleistungstraining) • Ernährungsberatung • Selbsthilfeangebote • Pharmako- und Schmerztherapie
Über- und Unterforderung vermeiden
Der daraus resultierende Behandlungsplan wird in enger Abstimmung mit den Patient*innen angepasst und so modifiziert, dass eine individuelle Belastungssteuerung ermöglicht wird. Besonders wichtig ist es uns, durch die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse eine Über- oder Unterforderung zu vermeiden, um die Genesung so zielgerichtet wie möglich zu gestalten.